Bei uns richtig bekannt geworden ist das Tai Ji Quan (TJQ) als eine der Gesundheit und Lebenspflege dienliche Übungsmethode, mit der wir die Voraussetzungen für ein gesundes und vitales Leben schaffen können. Weltweit widmen sich mittlerweile Millionen von Menschen dem TJQ aus den unterschiedlichsten gesundheitlichen Hintergründen heraus. Die Palette der Erkrankungen und Störungen, bei denen TJQ hilfreich ist, reicht von Erkrankungen des Halte-Stützapparates über Herz-Kreislauferkrankungen, Erkrankungen der Atmungsorgane bis Verdauungsstörungen, Immunschwäche und streßbezogenen Störungen. Mit guten Ergebnissen wird TJQ in Rehabilitationskliniken eingesetzt. Bücher können gefüllt werden mit Verlaufsberichten, Fallbeispielen und Erfahrungsberichten. Immer mehr wird TJQ und dessen medizinische Wirkungen wissenschaftlich ausgelotet und das ist auch gut so. Für den TJQ-Lernenden bietet es sich geradezu an, sich die Medizin der Chinesen etwas genauer anzuschauen.
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Archiv des Autors: dangong
Warum Vögel nicht von der Stange fallen
Die Bedeutung der Hüften für Gleichgewicht und Gesundheit
Wir Taiji Quan Praktizierenden leben doch in einer spannenden Zeit. Einerseits kommt immer mehr Know How über Taiji Quan in unser Land, zum anderen gibt es Erkenntnisse und Theorien, die auch fürs Taiji Quan interessant sind, seitens moderner Wissenschaft. Da wird um das Bauchhirn diskutiert, da man auf den Darmwänden mehr Nervenverbindungen als im gesamten Rückenmark festgestellt hat. Die Biophotonenforschung von Prof. Popp beleuchtet die Lebensenergie. Der US-Physiologe Guang-Yue vom Lerner Research Institut Cleveland hat nachgewiesen, dass Muskeln sich allein mit der Kraft des Geistes kräftigen lassen. Bei einem Test mussten sich mehrere Probanden in Gedanken regelmäßig darauf konzentrieren, wie es wäre, wenn sie bestimmte Muskelpartien ihres Körpers trainieren. Nach einer Woche hatte die Masse der lediglich meditativ bewegten Muskeln um bis zu 15% zugenommen. Die motorischen Neuronen in unseren Nerven, welche die Muskelbewegungen auslösen, lassen sich durch starke Impulse vom Gehirn stimulieren. Ornithologen entdeckten ein zweites Gleichgewichtszentrum bei Vögeln, welches in den Hüften lokalisiert wurde und letztlich den Vögeln helfen soll, „nicht von der Stange zu fallen“.
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Taijiquan und Qigong als Beitrag zu ganzheitlicher Erziehung
Eine beispielhafte Entwicklung
Während man selbst in Taijiquan-Hochburgen wie Hamburg noch LehrerInnen antrifft, die so gut wie nichts von den chinesischen Bewegungskünsten wissen, gibt es andere Orte, an denen diese bereits erfolgreich Einzug in die Schulen halten. Gerhard Milbrat, der in Lüdinghausen eine Schule für chinesische Heil- und Bewegungskunst leitet, berichtet von der zunehmenden Offenheit gegenüber ganzheitlichen Bewegungskonzepten, die auch durch neue Rahmenvorgaben für den Schulsport gefördert wird. Er und seine MitarbeiterInnen arbeiten mit verschiedenen Schulen zusammen und vermitteln dort vor allem im Rahmen des Sportunterrichts und von Projektwochen Elemente aus Taijiquan, Gongfu, Qigong und Tuina, aber auch aus der angewandten Kinesologie und der Edu-Kinesthetik. Der Ansatz ist pragmatisch, er soll den Kindern und Jugendlichen alltagstaugliche Kompetenzen vermitteln. Ein klares Regelwerk wie in den traditionellen Kampfkünsten erweist sich dabei als hilfreich.
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Zhan Zhuang
Zhan Zhuang
Der Weg der Stehenden Säule
Stehen wie ein Baum, den Ball halten oder die Stehende Säule sind Benennungen einer Übung aus dem System des Zhan Zhuang, die schamanistischen und magischen Ursprungs zu sein scheint. Der Ursprung dieser Qi Gong-Methode liegt weit zurück in der Geschichte Chinas. Es gibt Hinweise auf diese Stehmeditation im Dao De Jing (dem grundlegenden daoistischen Werk, welches Laozi (ca. 600 v. Chr.) zugeschrieben wird). Laut Dao De Jing heisst es: „Alleine stehst du, unwandelbar und nimmst alle Geheimnisse wahr, gegenwärtig in jedem Augenblick und im unendlichen Fließen: Dies ist das Tor zu unbeschreiblichen Wundern“, im Buch des Gelben Kaisers (ca. 200-100 v. Chr.), dem Huangdineijing heisst es im Gespräch des Kaisers mit seinem Leibarzt: „Ich habe gehört, dass in alten Zeiten es geistige Wesen gegeben hat; sie standen zwischen Himmel und Erde und verbanden das Universum; sie verstanden das Yin + Yang und lenkten die Prinzipien der Natur; sie atmeten den Stoff des Lebens; sie versenkten sich bewegungslos in den Geist des Lebens und Sehnen und Fleisch waren eins“.
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Faszination Schwert
Das Schwert – die Waffe des Altertums
Das Schwert symbolisiert Stärke und Geschicklichkeit, Macht und Hoheit, Gerechtigkeit und Herrschaft. In fast jedem Reich war es das Zeichen der Staatsgewalt und hoher Ämter. Ein Schwert zu tragen war ein Privileg, das man sich oft erst verdienen musste. Keine andere Waffe wurde je zu klareren Zielen entworfen. Dies ist die Waffe des Altertums, die einzig und allein gegen Menschen entwickelt wurde und nicht von Jagdwaffen abstammt.
Viele Geschichten und Legenden sind überliefert über diese Waffe, die auch so manchen von uns fasziniert. Ebenso viele Geschichten und Legenden ranken um die Herstellung dieser königlichen Waffe. Bis in die Bereiche des Mystischen geht das geheimnisumwitterte Schmieden dieser Waffe, die auch in Europa ihre Fechtschulen, Duelle und Legenden hat.
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Reise in die Stille
(01.10.2003 – 20.10.2003)
Taiji Quan Intensive im Land der Morgenstille
Sechs Personen hatten sich zur ersten Reise der WCTAG nach Südkorea ins „Land der Morgenstille“ aufgemacht. In Seoul gelandet, wurden wir von Gerhard herzlich in Empfang genommen, der mit den Mitarbeitern des Balgunvit Meditation Centers (WCTAK) für einen guten Transfer ins Hotel sorgte.
Drei aus der Gruppe waren schon acht Tage vorher losgeflogen. Sie hatten Gelegenheit, in Daegu Dr. Park, Gerhards Lehrer in traditioneller chinesischer Medizin, zu treffen und unter seiner kundigen Führung über die Medizinstrasse zu bummeln und ein Museum für traditionelle Medizin zu besuchen.
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Taiji Quan-Form als Werkzeug
Taiji Quan-Form als Werkzeug zum Entwickeln der äußeren und inneren Struktur und Kräfte
Taiji Quan, eine alte chinesische Kampfkunst, hat sich in den letzten Jahren weltweit verbreitet und etabliert. Millionen Menschen wissen „was“ sie üben, aber nur wenige erreichen ein praktisches Verständnis von Taiji Quan und wissen „wie“ sie üben sollten.
Zum einen liegt es sicherlich daran, dass die meisten Menschen persönliche Hindernisse mitbringen, die ein Eintauchen in die Essenz des Taiji Quan verhindern. Diese Hindernisse resultieren aus dem mentalen, emotionalen und körperlichen Begebenheiten, welche jeder Mensch mit sich bringt.
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Techniken, Prinzipien und Anwendung des Chen Stil-Schwertes
Der historische Ursprung der Chen Taiji-Schwertkunst ist bis heute umstritten. Wir dürfen aber davon ausgehen, dass die Prinzipien des Taiji Quan für das Taiji Schwert bereits präzise und perfekte Voraussetzungen geschaffen haben. Es heißt, dass jeder der heutigen Taiji Schwertstile auf einen von 3 Schwertformtypen zurückgeführt werden kann (Xuan Hua-Schwertform, Sancai-Schwerform, Qian Kun Schwertform). Die Forschung, welche zu diesem Ergebnis führte, gilt jedoch auch als ziemlich unspezifisch und umstritten.
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Die Tradition in den chinesischen Kampfkünsten
Zur Bedeutung der Begriffe Tradition und traditionell wird in Fachkreisen lebhaft und kontrovers diskutiert, Mißverständnisse über deren korrekte Anwendung und Definition sind an der Tagesordnung. Auf der einen Seite sind die Traditionsgegner davon überzeugt, dass sich jegliches Traditionsgehabe lähmend auf ihre Kampfkunst auswirkt. In der Tat treibt falsches Traditionsverständnis in Kampfkunstkreisen bei manchen Lehrern und Schülern schillernde Blüten.
Im anderen Extrem halten Traditionalisten an der „Tradition“ fest, ohne kritisch zu hinterfragen, warum sie sich ihr verpflichtet fühlen – einfach „weil es schon immer so war“. Derartige traditionalistische Scheuklappen verhindern einen Blick über den eigenen Tellerrand und erleichtern es nicht gerade, weiter zu lernen und sein Wissen sowie sein jeweiliges Können zu ergänzen.
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Wu Xing in den Kampfkünsten
Die Theorie der 5 Wandlungsphasen/5 Elemente ist, wie wir gesehen haben, mit vielen anderen Theorien, Ideen und Künsten kombinierbar. Wu Xing – sowie Yin und Yang – Theorien fließen in die TCM, in die Ernährungsmethode, in Feng Sui (chin. Geomantie) aber auch in die Kampfkünste mit ein. So z. B. in die 5 Methoden zum Entwickeln von Gefühl in Quan-Fa (Chuai-mo). Laut dem Lexikon der ostasiatischen Kampfkünste von Werner Lind bedeutet Chuai: „schätzen, vermuten“. Mo bedeutet: „studieren, forschen“. Chuai-Mo sind Methoden, die nächste Technik des Gegners zu erforschen und richtig einzuschätzen. Diese Methoden können bei rechter Konzentration in den Formen (Tao-Zu) geübt werden. Vor allem werden sie aber in Partnerübungen geübt.
- Tie = Ankleben
- Nian = Anhaften
- Sui = Nachfolgen
- Lian = Mitbewegen
- Bu Diu Ding = Durch Entsprechung nicht verlieren